Insgesamt 22 Zweifamilienhäuser (44 Wohneinheiten) als klar gegliederte Hauszeilen unterschiedlicher Längen nehmen die Körnung des vorhandenen Wohngebietes auf. Mittels Dacheinschnitten in je zwei Zweifamilienhauseinheiten aufgeteilt, umschließen insgesamt fünf Hauszeilen einen großzügigen begrünten Innenbereich. Ein vielfältiger Wohnungsmix aus frei finanzierten und geförderten Wohnungen fördert die soziale Durchmischung. Das Prinzip des „Durchwohnens“ mit durchgesteckten Wohn-/Ess-, Kochbereichen prägt die lichtdurchfluteten Wohnungen. Kostenoptimiertes Bauen mit hoher Energieeffizienz (Fernwärme) mit hoher Wohnqualität zu verbinden war das Ziel von Bauherrschaft und Architekten.
Direktbeauftragung nach Wettbewerbserfolg: „Knielingen 2.0“ – 3. Platz
Auf dem sehr schmalen Innenstadtgrundstück organisieren sich die Wohnungen in zwei getrennten hintereinander angeordneten Häusern. Eine offene Treppe mit Aufzug dazwischen erschließt die Wohnungen an deren Schmalseiten. Während sich die Erdgeschosswohnung direkt nach Süden orientiert, reagieren die Obergeschoss-Maisonette-Wohnungen auf die unterschiedliche Besonnungs- und Aussichtssituation, ablesbar an den einmal nach Osten, dann nach Westen geöffneten Beton-Rahmen der zurückgesetzten Staffelgeschosse. Sowohl in der Höhenentwicklung, als auch in Bezug auf die Bauflucht, vermittelt das Wohnhaus zwischen den unterschiedlichen Nachbarn, der zweigeschossigen Stadtbibliothek und dem viergeschossigen Mietwohnungsbau.
Die Gebäudeform ergibt sich aus der Stapelung dreier Kuben mit unterschiedlicher Nutzung und Materialität: dem in den Hang eingegrabenen Gartengeschoss (Schlafebene), dem quergestellten Erdgeschoss (Eingang, Koch-/ Essbereich), dem längs darüber auskragenden Quader des Obergeschosses (Wohnen, Arbeiten). Mit Tiefhof, Erdgeschossterrassen und Aussichtsbalkon im OG besitzen alle Nutzungen einen direkten Bezug zum Außenbereich. Zum öffentlichen Raum geschlossen, öffnet sich das Gebäude großzügig nach Süden und Westen. Das große Aussichtsfenster im OG rahmt den Blick in die Rheinebene.
Die einheitliche graue Farbgebung vom Putz über das Dach bis hin zu den Fenstern verstärkt das monolithische Erscheinungsbild dieses Einfamilienhausneubaus in Weinheim. Das versetzte Pultdach in Stehfalzdeckung bricht den kompakten Baukörper an zentraler Stelle auf. In der entstehenden Fuge befindet sich der Hauseingang. Große zusammenhängende Glasflächen setzten sich von den Putzflächen ab und unterstreichen die ruhige Ausstrahlung des Hauses.
Die Individualräume – Schlaf- und Büroräume – befinden sich im Erdgeschoss des Gebäudes. Im Obergeschoss ist der großzügige, offene Wohn-, Ess-, Kochbereich mit zugeordneter Loggia und Galerie ins Dachgeschoss platziert.
Als schmaler Baukörper entwickelt sich das Einfamilienhaus in die Tiefe des Grundstückes, dem Hangverlauf folgend. So ergibt sich unter einem 70-jährigen Ahorn, nach Süden orientiert, ein ebenerdiger Sitzplatz vor dem Wohn-/Essbereich, zur Straße durch eine Natursteinmauer abgeschirmt. Das Gebäude gibt sich zum öffentlichen Raum geschlossen und öffnet sich mit großzügigen Verglasungen nach Südwesten zum Garten mit Blick in die Rheinebene.
Das attraktive Hanggrundstück wurde längs, parallel zum Hang geteilt, um beide Haushälften gemäß Besonnung und Aussicht auszurichten. Gestalterisch als Einheit behandelt, entwickelt jede Hälfte ihre eigenen Qualitäten. Eine mehrgeschossige zweischalige Sichtbetonwand, an die sich die Erschließung anlehnt, verbindet und trennt beide Häuser zugleich. Im Außenbereich ermöglicht sie die gewünschte Privatheit sowohl der Hauseingänge als auch der Freisitze. Der aktuellen Entwicklung hin zum mobilen Arbeiten folgend wurde ein Büroanbau erforderlich. Als Nachverdichtung stützt sich ein zweigeschossiger Holzbau parasitär auf die Garage und schafft durch Öffnungen zum bestehenden Haus in beiden Geschossen zusätzliche Flächen. Verbunden mit einer minimalistischen Stahlfaltwerktreppe entsteht ein offener Raum mit Ateliercharakter. Mit seiner dunklen Verkleidung aus Faserzementplatten hebt sich der trapezförmige Körper bewusst vom Haupthaus ab und nutzt so das schmale Baufenster maximal aus.
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